Demokratie zum Anfassen
Wiesbaden | Raus aus dem Klassenzimmer - Werte und Normen live erleben. Das war die Devise beim Besuch im Hessischen Landtag der Teilnehmenden der Berufsorientierungplus.
Der Besuch im Landtag eröffnete eine neue Perspektive auf das Gelernte: einmal am Ort des Geschehens sein und von einem fachkundigen Gästeführer alles ausführlich erfahren. Die Teilnehmenden konnten den modernen Plenarsaal sehen und beobachten, wie er für die konstituierende Sitzung des neu gewählten Landtags umgebaut wird. Hieraus ergaben sich viele Fragen: Wer sitzt wo? Wer hat welche Aufgabe? Was machen die Abgeordneten, wenn sie gerade nicht im Plenarsaal sitzen? Welche Parteien sind vertreten? Und wieso müssen jetzt zusätzliche Sitze eingebaut werden?
Weiter ging es in den historischen Teil des Landtages, das Stadtschloss. Die prunkvollen Räume beeindruckten die Teilnehmenden sehr. Die hier erhaltenen Informationen hätte man sich einfach so im Klassenzimmer bestimmt nicht so gut merken können: Wer hat wann und warum dieses Schloss mitten in die Innenstadt gebaut? Warum wird so etwas heute nicht mehr gebaut? Wie werden die schönen Räume voller Goldverzierungen, Kronleuchter und Wandmalereien heute genutzt? Es war für alle ein besonderes Erlebnis, auf wahrlich historischem Boden zu stehen. In diesem Raum fand nach dem zweiten Weltkrieg die allererste Sitzung des ersten hessischen Landtags statt, als das Bundesland gerade neu gegründet war.
Bis zum Ende der viermonatigen Maßnahme lernen die Teilnehmer/-innen insgesamt sechs verschiedene Berufsfelder praktisch kennen, verbessern ihre Deutschkenntnisse in Unterricht und Praxis und lernen intensiv Werte und Normen der deutschen Arbeitswelt kennen. Die Bandbreite der Themen im Werte und Normen-Unterricht ist groß: von Rechten und Pflichten der Arbeitswelt über Geschlechterrollen bis hin zu Grundgesetz und Demokratie und viele Themen mehr. Dieser und andere Ausflüge ergänzen das im Unterricht vermittelte Wissen um praktische Erfahrungen und machen es für die Jugendlichen erlebbar.