Menschenwürde - Bilder sagen mehr als Worte
Gleichberechtigung, Menschenwürde, Umgang mit Rassismus und Diskriminierung in Beruf und Alltag sind zentrale Themen, die im Unterrichtskonzept zur Wertevermittlung im Projekt Wirtschaft integriert fest verankert sind. Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus hat die Jugendinitiative Spiegelbild ein Programm auf die Beine gestellt, um sich dem Thema Rassismus unter anderem auch visuell zu nähern, denn Bilder sagen bekanntlich mehr als Worte. Verena Delto und Thure Alting von der Jugendinitiative Spiegelbild, Organisatoren der Internationalen Wochen gegen Rassismus in Wiesbaden, führen durch die von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V. [ISD] entwickelten Ausstellung.
Was verstehst du unter dem Begriff „Schwarze“ „Farbige“ oder „People of Color“? Wo fängt für dich Rassismus an? Hast du schon Erfahrung mit Diskriminierung gemacht? Thure und Verena tasten sich mit diesen Fragen langsam an das Thema heran. Beispiele gibt es viele. Tagtäglich werden auch die EQplus-Teilnehmenden mit dieser Thematik konfrontiert: Ein junger Mann erzählte von einem Freund, der sich anhören musste: „Wenn das Auto kaputt ist, weiß ich, das du das warst, weil du Ausländer bist.“ Ein anderer berichtete von der Schwierigkeit, eine Wohnung zu finden: „Die wollen keine Ausländer. Aber ich bezahle die Miete doch auch.“ Die Jugendlichen sind für das Thema sensibilisiert. Eigene Erfahrungen und Berichte von Freunden und Bekannten zeigen, wie stark wir immer noch von Rassismus und Diskriminierung im Alltag umgeben sind. Unterstützung bietet deshalb auch der EQ-begleitende Unterricht im Rahmen von Wirtschaft integriert. Hier lernen die EQplus-Teilnehmer, wie Sie diesen Themen begegnen und sich vor Anfeindungen schützen, aber auch, andere Lebensmodelle, Religionen und Kulturen zu akzeptieren.
Kernstück der Ausstellung ist die „Wall of fame“, eine Wand mit Drehtafeln. Auf der Vorderseite der Tafeln sind Portraits abgebildet, auf der Rückseite biographische Texte, als „Blick hinter die Fassade“. Die Lebenswege, Erfahrungsberichte und Aktivitäten der abgebildeten Menschen beeindrucken die jungen Leute. Besonders die Zitate rufen bei vielen Zustimmung und Nachdenklichkeit hervor, da sie Parallelen zu ihrer eigenen Geschichte entdecken.
Wie sehr das Thema die Jugendlichen bewegt, zeigt sich auch am Ende des Besuches, als ein Teilnehmer das Wort an die Organisatoren richtet: „Danke, dass es Menschen gibt, die sich weiterhin mit diesem Thema beschäftigen, das so wichtig ist.“