Eyerusalem, Auszubildende zur Sport- und Fitnesskauffrau
Hessen | November 2020
Wer sich in einem neuen Land zurechtfinden will, muss die Sprache lernen, arbeiten und Freunde finden. Doch dieser Weg ist oft kein einfacher. Mit ihrer Willensstärke ist Eyerusalem ihrem Traum von einem selbstbestimmten Leben heute schon einige Schritte nähergekommen.
2017 kommt die Äthiopierin im Alter von 22 Jahren nach Deutschland. Trotz Sprachkurs fällt es ihr nicht einfach, die deutsche Sprache zu lernen. Dies stellt sie vor große Herausforderungen. Doch die junge Frau ist ehrgeizig und weiß wohin sie will. Mit der Unterstützung der Initiative Pro Job findet sie eine Ausbildungsstelle, als Sport- und Fitnesskauffrau bei Miss Sporty in Wiesbaden.
„Ich bin sehr froh, dass ich die Ausbildungsstelle bei Miss Sporty bekommen habe. Ich habe auch in meinem Heimatland in meiner Freizeit viel Sport gemacht. Nun kann ich mein Hobby und meinen Beruf verbinden. Das macht mir große Freude“.
Auch ihre Ausbilderin Frau Dölker spricht in den höchsten Tönen von Eyerusalem: „Ich hatte von vorneherein ein sehr gutes Gefühl mit ihr. Ihr Deutsch war zu Beginn zwar noch sehr dürftig, aber mit ihrem strahlenden, freundlichen Auftreten konnte sie mich trotzdem überzeugen. Wir arbeiten hier auch viel nonverbal. Wenn sie mal nicht weiß wie sie etwas erklären kann, kann sie es uns oder den Kunden*innen auch zeigen.“
Über die IHK erhielt der Betrieb Informationen zu Unterstützungsangeboten für Geflüchtete während der Ausbildung. Und so stellte sich Eyerusalem im November 2019 beim Projekt Wirtschaft integriert vor.Und so wird Eyerusalem in das Projekt aufgenommen. Im Rahmen der Ausbildungsbegleitung von Wirtschaft integriert [ABplus] erhält sie eine intensive Sprachförderung und Unterstützung im Fachunterricht. „Am Anfang hatte ich oftmals Angst, in der Berufsschule nichts zu verstehen. Der Deutschunterricht bei Wirtschaft integriert war deshalb sehr wichtig für mich und hat mir geholfen, sicherer zu werden“ erzählt sie.
Seit Beginn der Ausbildung hat die junge Frau sprachlich große Fortschritte gemacht. „Eyerusalem hat sich sprachlich im ersten Jahr der Ausbildung enorm gesteigert. Außerdem hat sie ein wahnsinniges Potential. Sie sieht die Arbeit, erkennt Probleme und ist eine tolle Bereicherung für das Team“ erzählt die Chefin stolz.
Und was für Träume gibt es nach der Ausbildung? „Die behalte ich es erstmal für mich. We don´t have to tell our dreams“, sagt sie und lacht dabei charmant. Wir sind gespannt, wie es für sie weitergeht.